Hyazinth und Rosenblüte

Jubiläumsvorstellung am
6.5. 2022, um 19 Uhr
Papiertheater mit Liedern zur Hakenharfe nach dem Märchen von Novalis

Ulrike Richter/Leipzig – Konzept, Lesung, Spiel, Gesang, Hakenharfe Christina Simon/Weißenfels – Bühnenbild
Eintritt: 5€/erm.3€

2022 jährt sich zum 250. Mal der Geburtstag des frühromantischen Dichters, Philosophen und Naturwissenschaftlers Friedrich von Hardenberg, genannt Novalis. Anlässlich des Jubiläums übertragen Ulrike Richter (Gesang, Hakenharfe, Lesung, Spiel) und Christina Simon (Bühnenbild) das Märchen von Hyazinth und Rosenblüte in ein Spiel aus Wort, Bild und Musik. Diese Collage nähert sich der komplexen gedanklichen, sprachlichen und poetischen Dimension des Märchens und spiegelt den Witz der fantasievollen Erzählung.

Farbige Linolschnitt-Collagen der Grafikerin Christina Simon illustrieren spielerisch in ausdrucksstarken Bildern das vielschichtige Märchen.

Ulrike Richter hat, dem Dreischritt des Textes folgend, Gedichte, Distichen und Blütenstaub-Sentenzen von Novalis in die Erzählung eingefügt, mit Melodiezitaten nach Carl Friedrich Zelter, Friedrich und Louise Reichardt und Franz Schubert unterlegt und für Hakenharfe und Gesang bearbeitet.

Das Märchen „Hyazinth und Rosenblüte“ ist eingebettet in Novalis’ Romanfragment „Die Lehrlinge zu Sais“ und bildet den Höhepunkt und die Verdichtung der naturphilosophischen Gespräche der Lehrlinge. Novalis plante einen „ächtsinnbildlichen Naturroman“, der Selbsterkenntnis und Naturerkenntnis zusammenführt. Vollendung des Strebens erlangt der Mensch bei Novalis nur in Erkenntnis der allumfassenden Liebe als innerstem Wesen der Natur, aber der Weg dorthin muss naturgemäß fragmentarisch bleiben. Im Märchen gelingt die vollendete Auflösung: Isis, christliche Gottesmutter, Geliebte und Erkenntnis des Selbst fließen in eins.

Ulrike Richter beschäftigt sich immer wieder intensiv mit der Ausdeutung von Texten durch Musik, mit der Farbigkeit von Klängen und visuellen künstlerischen Entsprechungen, mit zeitlichen und persönlichen Hintergründen der Entstehung von Kunst.

In ungewöhnlichen Projekten schlägt die Musikerin Brücken zwischen klassischem Liedgesang, Lesung, Moderation und Papiertheater, verbindet bei Führungen

Kultur-, Kunst- und Stadtgeschichte mit Musik und begleitet sich mit eigenen Adaptionen auf der Hakenharfe.

Im bürgerlichen Salon des späten 18. und des 19. Jahrhunderts vergnügte man sich noch selbstverständlich mit eigener, geselliger musischer Darbietung. Papiertheater war äußerst beliebt. Die Sopranistin Ulrike Richter hat sich mit Begeisterung dieser Kunst in ganz eigener Weise verschrieben, um mit Gesang, Prosaerzählung und der Papiertheaterbühne eine poesievolle Welt zu zaubern.

www.musikalischerbrueckenschlag.com

Christina Simon ist eine Suchende, eine Pilgerin mit dem Schnittmesser als Wanderstab. Sie arbeitet überwiegend in der Technik des Farblinolschnittes. In Drei- bis Vierfarbendrucken spielt sie dabei mit versetzten Perspektiven und abgetreppten Figurenumrissen oder mit collageartigen Assamblagen.

Ihre Kompositionen zeigen narrative Bildwelten, die bestimmt sind vom schwungvoll kräftigen Weißlinienspiel, dessen Intensität wiederum von der Dominanz reiner Farbflächen aufgenommen und potenziert wird.

Der Schatz der christlichen Religion als auch der der griechischen und babylonischen Mythologie ist dabei ein unerschöpflicher Born für Ihre Themen und motivischen Anleihen. Spolien und Bildzitate werden durch Abstraktion zu neuen Bilderwelten verwandelt.     Dadurch hat sie sich unabhängig von Zeitströmungen und Modetrends einen   unverwechselbaren Stil erarbeitet.

www.christinasimon.de